Von Schrott zu Neuwagen… und wieder zurück.

Von Schrott zu Neuwagen… und wieder zurück.

11. Mrz 2022 Allgemein 8

Gestern haben wir unseren gebrauchten Neuen aus der Werkstatt (=Händler) abgeholt. Heute abend um 21 Uhr wurde er dahin zurück geschleppt. Wir haben ihn auf dem ersten Ausflug in ein Auslaufmodel verwandelt.

Es ging recht schnell, und ich denke, er musste nicht lange leiden 🙂
Von einem Jeep(ney?) der Gegenspur fiel ein recht massiver Gegenstand auf unsere Spur. Gene nutzte die Gelegenheit, und fuhr testweise Mal drüber. Das mehr als laute Rumpeln unter unserem Fahrzeug hat Sie zwar wahr genommen, aber sonst nicht weiter beachtet. Ich habe dann schnell, öfters und deutlicher und immer lauter darum gebeten, an den rechten Rand zu fahren und anzuhalten… was wir dann auch so nach 250 Mtr. getan haben.
Diese Spur ließ sich gut nachvollziehen, da unser schönes rotes neues Auto eine ziemlich hässliche, schwarze Spur hinter sich hergezogen hat… schleifend hinter sich hergezogen, da auch der Reifen hinten rechts platt war.

Anhand dieser Spur ließ sich recht gut der Anfang dieser Story finden… nur: Da war nichts! So etwa 250 Mtr. vor unserem blinkenden Auto fing die Ölspur an, sehr gut zu erkennen. Foto ganz rechts. Offensichtlich war unser neues Autochen stark genug, um gleich einmal so ’nen 1/2 Liter Öl auf die Straße zu knallen… oder was weiß ich wie viel. Ich hatte keinen Messbecher dabei. Feuerwehr? Abstreuen? Notfall? Wir sind auf den Philippinen! Da durfte unser Öl, immerhin erst 40 Km oder so gefahren, als Straßenbelagveredelung weiter wirken. Vermutlich war es eines der frischesten und saubersten Öle, welches diese Straße je gesehen hat.
Zurück zu dem Anfang des Schadens: Die Straße war leer, frei, eben. Keine Spur von zerbröselten Steinen, keine Spur von Kokosnüssen oder von sonst irgendetwas. Dort fing einfach unsere Ölspur an.
Sehr unterhaltsam (irgendwie): Wir hatten offensichtlich einen genauen Augenzeugen des Vorganges! Und er fing auch sofort an, den genauen Hergang zu beschreiben. Hund? Katze? Maus? 5 Wörter? Echt! Ein(e) Taubstumme(r) war unser Augenzeuge. Es gibt Dinge, die kannste Dir nicht ausdenken. Ich dachte, ich stände plötzlich neben Frank Drebin und wir würden mit dem Pantomimen Charade spielen.
Nun, 2 andere hilfsbereite Beobachter klärten mich dann auf, und beschrieben mir die Einleitung dieses Unfalls. Was Sie aber noch ergänzten: Das andere Fahrzeug stoppte, und jemand sammelte diesen Gegenstand wieder ein! Während wir nur wenige meter weiter mit Motorschaden strandeten. Daher konnte ich auch keine Spuren auf der Straße sehen. Demnach muss es auch eher ein Metallgegenstand gewesen sein, denn ein Stein oder etwas anderes zerbrechliches. Sonst hätte es noch Spuren auf der Straße gegeben. Übrigens… so im Nachhinein hatte mir mein Pantomime all dies ganz gut geschildert. Ohne die Übersetzung der anderen Zeugen wäre ich da aber in dieser Situation nicht draufgekommen.
Geiles Timing: Von so etwa 20:11 bis irgendwie 20:12 lag da auf dem Highway ein Gegenstand, welcher für unser neues Autochen toxisch war. Und wir waren just in Time zur Stelle. Kurz davor, kurz danach, auf der rechten Spur wäre nichts passiert. Das sollte wohl so sein.
Nun… was tun? Gene hatte eine gute Idee und rief die Verkäuferin an, welche auch sofort einen Reparaturservice & Abschleppdienst organisierte, welcher auch wenige Minuten schon unterwegs war. Auf den ADAC muss man manchmal länger warten… Ok, die haben auch diese schicken Abschleppwagen. So einer kam hier natürlich nicht… sondern ebenfalls ein Japanese Surplus, andere Farbe, doch sonst gleiches Modell wie unseres.
Kurze Fotosession, Inspektion: Ölwanne gerissen. Mindestens. Er stellte sogar eine kluge Frage: Ob unser Motor schon „geklackert“ hätte. Hatte er tatsächlich nicht! Gene war so freundlich ihn im Stand noch laufen zu lassen, bis ich ihn dann abgestellt hatte. Aber er lief auch da tatsächlich noch leise wie ein Uhrwerk! Vielleicht hätte das Öl sogar noch bis Davao gereicht… und hinter uns eine Autoblutspur wie einst bei Hänsel und Gretel.

In der Zwischenzeit hatte der Abschleppdienst -nennen wir ihn mal so- einen weiteren Mitarbeiter mit einem Bungo beauftragt, welcher dann auch so gegen halb 10 eintraf. Ich dachte echt, dass unser Toasbrot irgendwie auf diesen Bungo geladen wird. Na ja, ab hier war es dann langweilig: Einer der Mechaniker schraubte die Frontverkleidung von unserem roten Blitz ab, band ein stabiles Abschleppseil irgendwo am Japaner fest, und irgendwie am Bungo, und dann entfernte sich das Gespann aus unserem Sichtfeld.

Jetzt hies es noch auf Hans zu warten. Wir hatten ja im German Deli Davao frisches Brot bestellt, welches dann irgendwie auch noch sehr dynamisch umgeleitet und zu uns geliefert wurde. An den Bukidnon Highway…So hatten wir dann (auch wieder geiles Timing) 5 Minuten nach dem Abschleppen von unserem Sorgenkind 4 Tüten frisches Brot & Brötchen in der Hand, und machten uns selbst auf den Heimweg.
Wieder kein Jägerschnitzel!

8 Antworten

  1. Tatiana Angelina sagt:

    Och Mensch, das war aber kein langes Vergnügen mit eurem neuen Gefährt! So ist das manchmal: Zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber lieber ein „Blechschaden“ als Schlimmeres …

    • Rene Thöne sagt:

      Das denken wir uns auch. Es wurde niemand verletzt. Mich nervt zwar, das wir innerhalb von 3 Wochen Dengue, Quarantäne und einen Fahrzeugschaden 24 Stunden nach Erwerb haben, hoffe aber, das dann auch wieder irgendwann die Sonnenzeit beginnt. Na ja, vielleicht ist ja meine Glückszeit auch aufgebraucht?

  2. Egon Husacek sagt:

    Hallo René,

    das ist ja eine Geschichte, so wie du es schreibst bzw. wie ich es lese, Respekt. Du könntest Buchautor sein. Schon mal darüber nachgedacht?

    „Wo ein tief ist, kommt irgendwann auch ein hoch“

    PS: lasst es Euch gut gehen, in der turpulenden und nicht gerade friedlichen Welt.

    • Rene Thöne sagt:

      Hi Egon, vielen Dank! Dieser Teil der Homepage ist sozusagen mein Buchprojekt. Hier kann ich meiner Schreiblust Auslauf geben.

  3. Andrea sagt:

    Das ist ja übel aber trotzdem Glück im Unglück gehabt. Ein Auto kann man wieder reparieren…….
    LG

  4. […] Schaden“, unserem feuerrotem Spielmobil, ausgestiegen, um „irgendetwas“ zu tun. Die ganze Geschichte findet Ihr hier.Und jetzt? Das Auto fährt wieder! Keine 18 Stunden […]

  5. urs sagt:

    Das ist ja Übel. Ist die Kohle jetzt im Nirvana oder konntet ihr da noch was drehen mit dem Dealer?
    PS: Tolle Webseite, danke dafür
    LG
    Urs

    • Rene Thöne sagt:

      Die Kohle ist ja nicht weg… es hat Sie nur jemand anderes! 🙂
      Ich sehe das aber nicht so tragisch. In Deutschland konnte es Dir auch passieren, dass Dir jemand das Auto auf dem Parkplatz zerkratzt, Dir ein nicht haftbar machbarer LKW einen Stein auf die Windschutzscheibe wirft oder dir einfach (in Berlin) dein unversichertes Auto abgefackelt wird.
      Insofern bin ich mit dem schnellen Service und der am Ende doch überschaubaren Reparaturrechnung wieder versöhnt.

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