Doomscrolling… da bin ich doch vor geflohen?
OK Ok ok, bis vor wenigen Tagen kannte ich den Begriff Doomscrolling noch nicht einmal. Und doch lag ich in seinem Einfluss, als ich 2020 die Entscheidung zur Auswanderung getroffen habe.
Was ist Doomscrolling?
Sehr kurz: Das gezielte Suchen und wahrnehmen von negativen Nachrichten. Die ständige Aufmerksamkeit für schlechte Nachrichten kann (und wird) dabei die Psyche des aufnehmenden negativ beeinflussen. Ausführlich findet sich hier eine Erklärung.
Bis zur Auswanderung waren das vor allem die schlechte Entwicklung von Deutschland. Ausführlicher habe ich das früher mal hier zusammengefasst.
Und dann habe ich auch fast 3 Monate mich aktiv von Deutschen Nachrichten zurück gehalten… Das war eine schöne Zeit 🙂
Und dann? Dann kam dieser durchgeknallte Russe, und zündelt an einem 3. Weltkrieg herum. Das ist so unfassbar, das ein einziger Mann (ok, und Millionen von Generälen, Soldaten, Helfern, die Ihn dabei unterstützen) den Krieg zurück in den Hinterhof von Europa tragen kann.
Und meine Nachrichtenvorschläge bei allen News-Aggregatoren? Arbeitslosigkeit, steigende Spritpreise, Atombomben, beschossene Kinderkrankenhäuser, Flucht, Vertreibung, Landminen, Elend & Tod.
Ich kann hier darüber schreiben, das ich nun versuche, auch diesen Nachrichten aus dem Weg zu gehen. Aber meine daheimgebliebenen Freunde, Verwandte, Bekannte? Je nach persönlichem Gemüt sind sie von der Benzinpreistafel getroffen, oder auch von dem verbrannten Kind aus Odessa. Von dem Gedanken, das Weizenbier teurer wird… oder das Brot auf der ganzen Welt zum Luxusgut wird. Dass die Ukraine weit weg ist… oder dass die Ukraine nur eine Tagespanzerfahrt von München entfernt ist. Wenn ich mal wieder nach Deutschland komme, was für ein Deutschland werden wir dann vorfinden?