Eine Matratze für 30 Euro
Wir sind noch keine 3 Monate hier, und haben noch nicht den richtigen Überblick über die Nachbarn. Grundsätzlich ist die Nachbarschaft geprägt durch Beziehungen zum Ausland, daher haben wir z.B. 3 Nachbarhäuser, die jedem Vergleich Stand halten. Auch Hunger scheint in unserer Nachbarschaft kein ernsthaftes Problem zu sein. Mehr Gedanken haben wir uns erst einmal nicht gemacht, da wir ja auch mit Renovierung und derzeit Krankheiten (siehe letzter Blog) beschäftigt waren.
So hat Gene gestern angefangen, unseren ersten Hausstand (wir haben noch immer nicht mehr als die 4 Kisten von Weihnachten, der Rest schippert seit 3-5 Monaten über den Pazifik) in Plastikkisten umzupacken. Das ist ordentlicher, platzsparender, und sollte auch weniger Mosquitos ein Versteck bieten.
Was blieb, waren etliche große Pappkartons, die entsorgt werden mussten.
Eine Nachbarin sprach Sie darauf an, ob Sie diese haben kann.
Na klar! Ach… für was benutzt Ihr die denn? Damit können wir den Boden etwas weicher machen für unsere Kinder zum Schlafen.
Die gleichen Nachbarn, die Kampfhähne züchten (kein billiges Hobby, Sie kostet es Geld, mich Nerven), die kläffende Tölen durchfüttern, die am Wochenende in der Runde Bier trinken und Geburtstagsfeiern mit Spanferkel abhalten: Die gleichen Nachbarn schaffen es nicht, ein Mindestmaß an Komfort für ihre Nachbarkinder zu erschaffen, welche nur 5 mtr. entfernt wohnen. Das ist eine Spezialität der Philippinos, die ich weder verstehen noch akzeptieren kann. Aber ich bin zum Glück nur ein fremder, der sich auch besser nicht einmischt.
Wir konnten das natürlich nicht so lassen. Meine Frau hat noch fast 2 Stunden abgewogen, bis Sie Sich dann endlich mit einer Matratze auf dem Weg gemacht hat. Wir hatten an Weihnachten für unsere Gäste Betten und fürs Wohnzimmer noch 2 Matratzen besorgt, welche seitdem nutzlos an der Wand standen.
Nun hat eine von Ihnen eine bessere Aufgabe bekommen. Und wir werden einfach bei Bedarf wieder ein neues Set kaufen. Das Set hat so um die 60 Euro gekostet. Die Nachbarkinder werden nun also für 30 Euro deutlich besser schlafen. Natürlich können wir beide nicht die Welt retten. Aber wenn nur ein Kind morgens erholter aufwacht, dann haben wir ja schon ein wenig für eine Bessere getan.