Hunde, wollt Ihr ewig impfen?
Zum Einzug in der Schwester Haus haben wir ja auch -irgendwie- einen Hund mit dazu bekommen. Um den hatte sich vor vielen Monaten schon der Schwager gekümmert, und nun halt wir. Geht aber in Ordnung. Dschingo (wenn man das so schreibt, so klingen tut es auf jeden Fall… vermutlich hatte auch noch nie jemand den Hundenamen aufgeschrieben…) ist OK, sehr ruhig, bellt kaum, und wenn dann nur wenn Fremde an oder auf „unser“ Grundstück wollen. Geht also so weit in Ordnung. Fressen tut er am liebsten unsere Essensreste, darunter auch Fisch- und Hähnchengerippe. Philippinische Hunde funktionieren also irgendwie anders als ihre Artgenossen in D. Ach ja… Und Dschingo ist, neben seiner sehr ruhigen Art, auch noch sehr ängstlich. Trockenfutter? Noch nie gesehen, wird nicht gegessen. Floh-Halsband? Noch nie getragen, wird abgelehnt. Tollwutimpfung? Um Gottes Willen! Nix wie weg hier! Letzteres wurde uns von den Nachbarn schon im Dezember beim Einzug mitgeteilt. Die Frau doppelt geimpft und geboostert. Ich doppelt geimpft und geboostert. Der Hund… ein Impfverweigerer. Ich denke, das passiert, wenn der Loebe Gott morgens mal am lustigen Stein gelutscht hat oder mir Peter Lustig geduscht hat. Was willste machen? In Deutschland gibt es Millionen dieser Feiglinge, wir hatten hier nur einen. Das Verhältnis ist als ausgewogen zu bezeichnen.
Und so geschah es: Mein Eheweib Gene machte es sich zur Aufgabe, diese Impfung nun dringend nachzuholen… Wie das halt so ist, wenn meine Frau etwas plant. „Planen“ reicht erst mal. „Machen“ kommt dann schon irgendwann einmal. Oder eben auch nicht. Heute habe ich dann durch einen Zufall die Geldstrafen für Hundehalter gefunden, wenn diese ihre Tiere nicht impfen lassen… und dann noch mal, wenn was passiert… und dann noch mal die Opferhilfe… Zack! Wir fahren zum Tierarzt! Nach kaum über 6 Monaten! „Machen“ ist so ein bisschen wie „Planen“, nur krasser 🙂
Den zuständigen Gemeindetierarzt (so etwas gibt es hier! Echt! Und auch noch kostenlos!) haben wir dann auch recht schnell mit der Beschreibung vom Nachbarn gefunden… und dieser erkläre sich auch sofort bereit, mit uns zu unserem Raubtier zu fahren.
Gene bekam die Aufgabe, Dschingo gut festzuhalten. Was Dschingo gar nicht mag. Dre Tierarzt bekam die naheliegende Aufgabe, die Impfung durchzuführen. Und ich die schwierigste Aufgabe: Hilflos daneben zu stehen, um mich notfalls ehrenhaft zwischen unsere kämpfende Bestie und meiner Frau zu werfen. Na ja. Also hilflos dazustehen. Machte ich prima! Dann stieg auch der Veterinär aus dem Auto, näherte sich unsittlich meiner Frau und unserem Haushund, und ging dann wieder zurück zum Auto. Das wars. Dschingo hat nicht einmal gebellt. Der Vorgang dauerte vielleicht 2 Sekunden oder so. Gene hat dann unsere Humanalarmanlage gehen gelassen… und diese ist dann sofort stiften gegangen.
Ab diesem Zeitpunkt hat er uns dann nur noch aus sicherer Entfernung angesehen. Er wusste ganz offensichtlich nicht, was da gerade passiert ist. Er hatte auch keine großen Schmerzen, sonst hätte er sich anders bewegt. Aber DAS da etwas passiert ist, da war er sich sicher 🙂
Nachdem wir den Tierarzt wieder zurück zu seiner Besamungsstation (kannste Dir nicht ausdenken…) gefahren haben, nutzten wir die „wir sind eh gerade unterwegs“ Situation, und haben noch einen neuen Mexikaner, nur ca 70 Minuten entfernt, aufgesucht. Sehr lecker, sehr weit, sehr viele Mücken. Und wieder zu Hause? Dschingo hat wohl offensichtlich abgewogen, dass er nirgendwo sonst so leckere Hühnerreste (auch vom Koreaner!) bekommt wie bei uns, und kam wieder freudestrahlend (so halt ein Hundegesicht „strahlen“ kann) zu uns an, und der Vorgang schien vergeben und vor allem vergessen.
3 Antworten
Es gibt immer wieder News! Von eurem haarigen Mitbewohner wusste ich auch noch nichts. 😉 Wahrscheinlich bewohnt er auch lediglich den Garten und nicht das Wohnhaus, richtig? Warum dann die Katzenspuren am Fenster? Give me an eerie feeling
Ja, bisher darf der Hund „Dschingo“ nur in den Garten. Wenn wir es mal geschafft haben, Ihm ein Zeckenhalsband anzulegen, und auch sein Fell bürsten bzw. waschen können, dann darf er vielleicht schon mal auf die Terrasse, mal sehen.
Die Kratzspuren kamen von einer Katze, die offensichtlich noch etwas Knoblauch für ihren Mäusebraten gesucht hat. Inzwischen kennen wir die Pfotenspuren von anderen Stellen, und können diese sicher Katzen zuordnen. Nun ist die nächste Aufgabe, die Mauern und Zäune „Katzensicher“ zu bekommen, weil es Gene total nervt, immer wieder diesen Viechern hinterher zu putzen. Die Mauern sind alle weiß gestrichen, und so haben Sie nun auch gefälligst zu bleiben 🙂
Mich verwirrt die Kombination freilaufender Hund + aufdringliche Katzen. 😄 Das erstere sollte das zweite Problem eigentlich verhindern können.
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