So was wie ein Auto bestellt
Juchu! Wir haben unser “Auto” bestellt! Nun ja… In Deutschland hätte ich ihn wohl erst gar nicht als “Auto” bezeichnet. Aber.. In Deutschland hätte ich so etwas wohl auch gar nicht erst erhalten! Es gibt hier auf den Philippinen eine Autoklasse, die nennt sich “Japanese Surplus”. Also “Japaner gebraucht”. Das muss man sich aber nun so vorstellen: In Japan werden alte, aussortierte (“verschrottete”) Kompaktfahrzeuge zerlegt: Alles oberhalb des Chassis (Bodenplatte) wird abgeflext. Dann wird das Chassis, sozusagen zusammengefaltet, mit den Einzelteilen wie Türen, Heckklappe etc. in einen Container gestapelt. So passen 20 oder mehr Fahrzeuge in einen einzigen 40” Container.
Die “Truckvariante” ist oft ein Mazda Autozam Scrum, der “Van” ein Mazda Scrum Wagon. Aber auch natürlich original Suzuki Fahrzeuge. Meist ausgestattet mit einem preiswerten und langlebigen Suzuki Motor F6A 660cc 12 valves. Darum werden diese Fahrzeuge hier in der Regel als Suzuki Japanese Surplus vermarktet.
Hier auf den Philippinen hat sich eine ganze “Neuwagenhändler” Branche darauf spezialisiert, diese Fahrzeuge wieder zusammenzusetzen, inkl. Umbau auf Linkssteuerung.
Diese Fahrzeuge sind eine sehr spezielle „Erfindung“ Japans, und diese Autos lassen sich weder neu noch gebraucht irgendwo sonst auf der Welt für gutes Geld verkaufen. Das ist der Punkt, wo die Philippinen mit ihren exorbitant hohen Einfuhrsteuern für Neue und gebrauchte Fahrzeuge in’s Spiel kommen.
Oft kennt man nicht die Laufleistung Und die vorher zugefügte und nachträglich dann wieder verschweißte Trennnaht zwischen Chasis und Aufbau ist natürlich ein sicherer Garant für Rostbefall.
Wir sind gespannt… Dafür gibt es so eine Möhre dann aber mit…
4×4 Allradantrieb, Klimaanlage, Servolenkung, Automatik, Turbo, Elektrischen Fensterhebern, 2 elektrische hintere Schiebetüren, Zusatzsitzbänke im “Kofferraum” (ja, die werden hier auf den Philippinen auch als Sitzbänke genutzt!), Elektrischen Spiegeln, Dashcam & Rearview & Soundsystem für umgerechnet 6.500 Euro… Neu! Na ja… Neu im Sinne von “Aufgemöbelt und noch nie auf den Philippinen zugelassen”. Unter dem Neu versteckt sich halt ein ewig altes, bereits einmal verschrottetes, neu zum Leben erwecktes Gebrauchtauto von Japan.
Dabei gibt es, wie überall, sehr sehr schlechte Anbieter… und wir hoffen natürlich, einen guten Anbieter gefunden zu haben. Hier sind dann die Autos wie eine Pralinenschachtel: Man weiß nie, was man bekommt. Ähhh… Doch: Wir haben ein paar Händler besucht. Grauß! Keine Ahnung, viel Geschwätz, Versprechen ja, halten nein. “Hier haben wir einen 4×4 Automatik, wie gewünscht!” “Das ist ein Schaltwagen” “Oh”.
“Aber hier haben wir einen 4×4 Automatik!!” “Das ist kein 4×4”. “Oh”. Also… Entweder, die Verkäufer sind tatsächlich so doof, dass Sie selbst ihre Aussagen glauben, oder sie rechnen damit, dass der Kunde so doof ist, eine Handschaltung nicht von einer Automatik unterscheiden zu können. Theres more Fun in the Philippines.
Lustigerweise hatten wir uns schon Tage vorher, auf dem Weg zu einem 1a Steakhändler, “irgendeinen” Surplus Händler bei der SM Ecoland angesehen. Noch ohne 100% Entscheidung, was wir tun.
Bei diesem haben wir nun gekauft: “God’s Gift”. Na, wenn das nicht mal ein Zeichen vom Himmel ist…
Update am 1.3.22: So sieht er inzwischen aus, der kleine.
Eine Antwort
[…] ist nicht zu vergleichen mit der Freude und Aufregung, die wir heute bei der Übergabe unseres „neuen“ Japanese Surplus hatten. Unser erstes eigenes Auto auf den Philippinen. Und danach die ersten Meter mit einer […]